Simbabwe

Bericht über das Projekt "Strom und Wasser"

Montag 28. September 2009

 Frank und Petra Burger 

Nun sind wir schon fast fünf Monate in Simbabwe, im St. Luke`s Hospital. Unsere Arbeiten sind gut voran gegangen. Wir möchten mit diesem Bericht einen Einblick vom Anfang des Projektes „Strom und Wasser für St. Luke`s“ geben, damit die Menschen sehen und lesen können, was sich in diesem Hospital durch das Afrikaprojekt bewegt.

Wir kamen hier am 5. Mai an. Die beiden Container, mit all den Materialien für Strom, Wasser und Solar, Kleidung und anderen Hilfsgüter, die vom Förderverein Afrika-Projekt Dr. Schales e.V. gespendet wurden, kamen ein paar Tage später in Bulawajo an. Nun mussten wir die Container zuerst beim Zoll ausladen. Mit einigen Arbeitern machten wir uns auf den Weg zur 140 Km entfernten Stadt. Nachdem die Hälfte des großen 40 Fuß Containers ausgeladen war, durften wir wieder einladen. Es hieß vom Zollbeamten, dass wir den kleinen 20 Fußcontainer nicht ausladen bräuchten, das würde schon klar gehen. Gott sei Dank, denn das mehrmalige Ein- und Ausladen ist eine Schufterei!

Am nächsten Abend kam dann der Truck mit dem großen Container in St. Luke’s an. Der Fahrer hat dann kurz vor Ziel und unserer Abladestelle, in einem Schlagloch, die Dieselleitung abgerissen. Wir mussten den Treibstoff aus dem Tank pumpen und die Leitung notdürftig reparieren. Dann konnten wir den Container ausladen. Wir waren 25 Männer, die in der Nacht mit Begeisterung ausgeladen haben. Vorsorglich haben wir beim Laden der Container in Saarbrücken zwei große Halogenscheinwerfer zum Schluss in den Container gepackt. Das war eine große Hilfe in der duklene afrikanischen Nacht!

Wir haben die ganze Nacht den Container entladen, alle Materialien ins Freie gesetzt. Danach kam der schwerste Akt. Den riesigen Container vom LKW ohne Autokran zu ziehen. Aber die Arbeiter hier sind sehr erfinderisch. Mit sechs Eisenrohren konnten wir den Container drei Zentimeter mit „manpower“ nach oben schrauben. Dann: Ein Stahlseil an dem Container befestigen, um einen großen Baum binden, und der LKW fährt vor. Nach einigen gescheiterten Versuchen, fiel das riesige Ding dann mit einem unheimlichen Krach vom Truck. Alle klatschten. Es war nun schon 7:00 Uhr, und wir beschlossen bis 11:00 Uhr etwas schlafen zu gehen. Danach wollten wir den Container mit Regalen bestücken und geordnet einräumen. Um 9:00 Uhr weckte mich meine Petra - ich soll schnell zum Container kommen: Andere Arbeiter, wollten einräumen und haben alles, was auf Paletten nummeriert war auseinandergepackt und wieder in den Container gebracht. All meine Organisation von Januar bis März mit den vier großen Solarstands, die genau nummeriert waren, war dahin. An diesem Morgen, hätte Ich gerade schon wieder nach Hause fliegen können. Aber das ist Afrika und in den nächsten Monaten kamen immer wieder Probleme. Probleme sind dazu da, dass man Sie löst.

Nachdem später dann nun alles geordnet in unserem neuen Lager eingelagert war, machte ich mir mit dem Vorarbeiter Dube einen Plan. Zunächst wollten wir einen Solarstand für eine Solarpumpe aufbauen. Das ist aber dann an der ständig ausfallenden Wasserpumpe vom Hauptbohrloch gescheitert. Also bauten wir zuerst die beiden neuen Hauptpumpen ein. In einer Tiefe von 100 Meter konnten wir zwei neue Saugpumpen einlassen. Die Arbeit für die beiden Pumpen dauerte erstaunlicherweise nur drei Wochen. Diese Pumpen laufen nun mit einer einfachen Zeitschaltuhr wechselseitig. Im Rhythmus von je sechs Stunden fördern die beiden Pumpen Wasser wie nie zuvor.

Da wir hier häufig lange Stromausfälle haben, können wir mit dem Generator die beiden Pumpen gleichzeitig laufen lassen. Die beiden Wassertanks, die je 130.000 Liter fassen, können dann in drei Stunden gefüllt werden. Somit sparen wir kostbares Diesel für den Generator. 

Als nächstes haben wir damit begonnen Riversand aus dem 20 Km entfernten ausgetrocknetem Fluss zu besorgen. Mit dem neuen Traktor und dem alten Anhänger machten wir uns auf den Weg und mussten zunächst einmal zehn Fuhren ankarren. Zement war vorhanden, und Kieselsteine wurden mit einem LKW aus Bulawajo gebracht. Wir bauten uns aus Holz eine runde Verschalung, um das erste Fundament, für den ersten Solarstand zu gießen. Mit der neuen mitgebrachten Betonmischmaschine und zehn Arbeitern war das Fundament in drei Stunden fertig gegossen. In der Mitte ein riesiger Stahlmast, der die 12 beweglichen Solarpannels mit der Sonne transportiert. Am nächsten Tag, als der Beton ausgehärtet war, suchte ich alle Komponenten, die ja beim Ausladen auseinander gebracht waren, zusammen. Wir legten zunächst alles auf die Erde und bauten uns so ein Puzzel zusammen. Nun konnten die Arbeiter sehen, wie das Ganze aussehen soll. Dann machten wir uns an die Arbeit. Ich war erstaunt wie schnell die Arbeiter des APProjektes gelernt haben.

Den Solarstand konnten wir mit afrikanischen Hilfsmitteln innerhalb von einer Woche aufbauen. In die elektrischen Anlagen, habe ich dann zwei Leute eingewiesen. Danach gossen wir Fundamente für ein sechs Meter hohes Stahlgerüst, auf dem ein 10.000 Liter Tank platziert werden soll. Die Konstruktion habe ich mit unserem Vorarbeiter ausgearbeitet, Stahlträger bestellt, und alles in mühevoller Arbeit zusammengeschweißt. Vier Wochen später konnten wir dann den neuen Tank mit einem selbst gebauten Kran, auf die Plattform ziehen. Das alles mit „manpower“. Der nächste Schritt war dann, die neue Solarpumpe in das 80 Meter tiefe Bohrloch ein zu lassen. Zuvor hatten wir den Wasserstand mit Hilfe einer Schnur ausgemessen. Das nächste Problem war schon angesagt. Bei meinem Aufenthalt im Januar hatte ich die Bohrlöcher vermessen, allerdings war das zur Regenzeit. Es war genügend Wasser da. Nun stellte sich in der Trockenzeit heraus, dass der Wasserspiegel so tief gesunken war, dass es nicht ausreichte, den neuen Tank zu füllen. Also musste ein neuer Plan gemacht werden. Die Pumpe wurde wieder herausgezogen und ein neues tieferes Bohrloch wurde gebohrt. Ein Techniker aus der Stadt besuchte uns und hat uns mit einem speziellen Messgerät zeigen können, wo das neue Bohrloch entstehen soll. Termine mit der Bohrlochfirma folgten, Besprechungen, Preise aushandeln, usw. Eine Woche später sollte das Ganze nun losgehen.

In der Zwischenzeit haben wir den zweiten Solarstand im Garten des Priesters aufgebaut. Unser APBautrupp „Strom und Wasser“ , konnte das sehr selbständig. Bewundernswert, mit welcher Lernwilligkeit die Männer an die Sache gehen. Die Anlage läuft ohne Probleme und fördert pro Tag über 20.000 Liter Wasser. Ich bin stolz auf mein gutes Team und es macht mir Spaß zu sehen, wie alles voran geht. Ich habe den Männern für Ihre gute Arbeit eine Kuh versprochen. Diese Kuh, die nach vielen Schwierigkeiten nun in unserer Farm steht, ist aber eine Problemkuh. Um die Papiere für einen Kuhkauf zu regeln, muss man viel Zeit haben. Die Kuh besichtigen, den Preis aushandeln, zum Headman, um Erlaubnis zu fragen, zur Polizei, mit der Polizei zur Kuh, Papiere mit dem Headman fertigmachen und dann nach Lupane fahren, um alles abstempeln zu lassen. Danach gingen zwei unserer Arbeiter mit dem Tier 20 Km durch den Busch zu unserer Farm. Die Kuh wird dann in ein paar Wochen geschlachtet und wir werden ein kleines Fest mit den 55 Arbeitern, die uns geholfen haben, feiern.

Wir haben einen neuen Anhänger für den neuen Traktor gekauft. Nun müssen wir, bevor die Regenzeit beginnt, Riversand anfahren. Der nächste Schritt wird dann der Bau eines neuen großen Tanks sein. Einer der beiden Tanks ist schon sehr alt und an vielen Stellen undicht. Diese Arbeit, werden unsere Maurer tätigen. In der Zwischenzeit werden wir den nächsten Solarstand bauen und die Anlagen so schnell wie möglich mit Blitzschutz sichern. Am 24. September kam der erste Regen mit einem heftigen Gewitter. Wir müssen uns nun beeilen, denn bis der große Regen kommt, sollte alles fertig sein. Beeilung bedeutet aber hier nicht das gleiche wie in Europa. Dr. Schales, hat mir vor längerer Zeit einmal geschrieben" Gott hat den Europäern die Uhr gegeben und den Afrikanern die Zeit". Genauso ist das Leben hier. 

Meine Frau Petra hatte in den ersten vier Monaten alle Hände voll zu tun. Kleiderverteilung aus dem Container nach Plan. Die Kleidung wurde mit Namenslisten ausgeteilt. Eine gewaltige Aufgabe: alles sortieren, mit Namen versehen und allen das gleiche zu geben, damit keine Streitigkeiten entstehen. An den Wochenenden, haben wir dann gemeinsam die etwas weiter entfernten Krals (kleine Buschdörfer) mit Kleidung versorgt. In vielen Krals, leben nur noch Kinder in zerlumpter Kleidung. Oft sind die Eltern verstorben und die Kinder sind auf sich alleine angewiesen. HIV hat eine ganze Generation dahingerafft, zurück bleiben die Kinder.

Petra kümmert sich außerdem um die 700 Patenkinder des Afrikaprojektes von Dr. Schales. Mit Vusa der für dieses Projekt verantwortlich angestellt ist, fährt sie die Schulen ab, sieht nach den Kindern, und arbeitet mit Vusa weitere Pläne aus und berichtet dem Vorstand und den Patenprojektleitern im Saarland. Petra hat aus 400 Metern Stoff Bettlaken für 250 Betten genäht, Gardinenstoff mit schönen Mustern besorgt, und wird dadurch die Krankenstationen verschönern. Sie kümmert sich nach der Arbeit um die oft sehr Kranken, und teils schwer verbrannten kleinen Patienten. Sie versorgt die Kleinen mit Spielzeug und kann manche etwas aufmuntern.

Zur Lage im Land: Die Situation hat sich seit meinem letzten Aufenthalt verbessert. Ich denke aber durch die Umstellung der Währung in US$ und südafrikanischem Rand sind die eigentlichen Probleme nicht gelöst. Die Regale in den Supermärkten sind zwar mächtig gefüllt, aber die Preise sind so hoch, dass wir manchmal denken, wir wären in der Schweiz. Es trifft wieder einmal die Armen. Die Geschäftsleute bereichern sich und die armen Menschen tief im Busch sind genau so schlimm dran wie zuvor. Es ist sehr heiß geworden und wir kämpfen wieder mit tagelangen Stromausfällen. Die Strompfähle fallen auf der Strecke zu St. Luke’s um. Entweder durch Brandrodung oder durch Gewitter. Bis die Pfosten wieder aufgestellt sind, dauert es oft tagelang. Unser Dieselvorrat wird knapp und wir müssen haushalten. Das Telefon ist oft tot.

Gott sei Dank haben wir in den letzten Jahren mit Hilfe des Afrikaprojektes Solarinseln auf die einzelnen Häuser gebaut, sonst würden wir im Dunkeln sitzen. Eine gute Investition, vor allem auch für die vielen Patienten, die dadurch in der Nacht nicht im Dunkeln liegen müssen.

Wir hoffen, dass unsere Arbeit weiterhin so gute Fortschritte macht und senden euch einen lieben Gruß aus dem Hospital St. Luke`s in Simbabwe.

Frank und Petra Burger

Saarland

Bericht über das Projekt "Strom und Wasser"

Montag 28. September 2009

 Frank und Petra Burger 

Nun sind wir schon fast fünf Monate in Simbabwe, im St. Luke`s Hospital. Unsere Arbeiten sind gut voran gegangen. Wir möchten mit diesem Bericht einen Einblick vom Anfang des Projektes „Strom und Wasser für St. Luke`s“ geben, damit die Menschen sehen und lesen können, was sich in diesem Hospital durch das Afrikaprojekt bewegt.

Wir kamen hier am 5. Mai an. Die beiden Container, mit all den Materialien für Strom, Wasser und Solar, Kleidung und anderen Hilfsgüter, die vom Förderverein Afrika-Projekt Dr. Schales e.V. gespendet wurden, kamen ein paar Tage später in Bulawajo an. Nun mussten wir die Container zuerst beim Zoll ausladen. Mit einigen Arbeitern machten wir uns auf den Weg zur 140 Km entfernten Stadt. Nachdem die Hälfte des großen 40 Fuß Containers ausgeladen war, durften wir wieder einladen. Es hieß vom Zollbeamten, dass wir den kleinen 20 Fußcontainer nicht ausladen bräuchten, das würde schon klar gehen. Gott sei Dank, denn das mehrmalige Ein- und Ausladen ist eine Schufterei!

Am nächsten Abend kam dann der Truck mit dem großen Container in St. Luke’s an. Der Fahrer hat dann kurz vor Ziel und unserer Abladestelle, in einem Schlagloch, die Dieselleitung abgerissen. Wir mussten den Treibstoff aus dem Tank pumpen und die Leitung notdürftig reparieren. Dann konnten wir den Container ausladen. Wir waren 25 Männer, die in der Nacht mit Begeisterung ausgeladen haben. Vorsorglich haben wir beim Laden der Container in Saarbrücken zwei große Halogenscheinwerfer zum Schluss in den Container gepackt. Das war eine große Hilfe in der duklene afrikanischen Nacht!

Wir haben die ganze Nacht den Container entladen, alle Materialien ins Freie gesetzt. Danach kam der schwerste Akt. Den riesigen Container vom LKW ohne Autokran zu ziehen. Aber die Arbeiter hier sind sehr erfinderisch. Mit sechs Eisenrohren konnten wir den Container drei Zentimeter mit „manpower“ nach oben schrauben. Dann: Ein Stahlseil an dem Container befestigen, um einen großen Baum binden, und der LKW fährt vor. Nach einigen gescheiterten Versuchen, fiel das riesige Ding dann mit einem unheimlichen Krach vom Truck. Alle klatschten. Es war nun schon 7:00 Uhr, und wir beschlossen bis 11:00 Uhr etwas schlafen zu gehen. Danach wollten wir den Container mit Regalen bestücken und geordnet einräumen. Um 9:00 Uhr weckte mich meine Petra - ich soll schnell zum Container kommen: Andere Arbeiter, wollten einräumen und haben alles, was auf Paletten nummeriert war auseinandergepackt und wieder in den Container gebracht. All meine Organisation von Januar bis März mit den vier großen Solarstands, die genau nummeriert waren, war dahin. An diesem Morgen, hätte Ich gerade schon wieder nach Hause fliegen können. Aber das ist Afrika und in den nächsten Monaten kamen immer wieder Probleme. Probleme sind dazu da, dass man Sie löst.

Nachdem später dann nun alles geordnet in unserem neuen Lager eingelagert war, machte ich mir mit dem Vorarbeiter Dube einen Plan. Zunächst wollten wir einen Solarstand für eine Solarpumpe aufbauen. Das ist aber dann an der ständig ausfallenden Wasserpumpe vom Hauptbohrloch gescheitert. Also bauten wir zuerst die beiden neuen Hauptpumpen ein. In einer Tiefe von 100 Meter konnten wir zwei neue Saugpumpen einlassen. Die Arbeit für die beiden Pumpen dauerte erstaunlicherweise nur drei Wochen. Diese Pumpen laufen nun mit einer einfachen Zeitschaltuhr wechselseitig. Im Rhythmus von je sechs Stunden fördern die beiden Pumpen Wasser wie nie zuvor.

Da wir hier häufig lange Stromausfälle haben, können wir mit dem Generator die beiden Pumpen gleichzeitig laufen lassen. Die beiden Wassertanks, die je 130.000 Liter fassen, können dann in drei Stunden gefüllt werden. Somit sparen wir kostbares Diesel für den Generator. 

Als nächstes haben wir damit begonnen Riversand aus dem 20 Km entfernten ausgetrocknetem Fluss zu besorgen. Mit dem neuen Traktor und dem alten Anhänger machten wir uns auf den Weg und mussten zunächst einmal zehn Fuhren ankarren. Zement war vorhanden, und Kieselsteine wurden mit einem LKW aus Bulawajo gebracht. Wir bauten uns aus Holz eine runde Verschalung, um das erste Fundament, für den ersten Solarstand zu gießen. Mit der neuen mitgebrachten Betonmischmaschine und zehn Arbeitern war das Fundament in drei Stunden fertig gegossen. In der Mitte ein riesiger Stahlmast, der die 12 beweglichen Solarpannels mit der Sonne transportiert. Am nächsten Tag, als der Beton ausgehärtet war, suchte ich alle Komponenten, die ja beim Ausladen auseinander gebracht waren, zusammen. Wir legten zunächst alles auf die Erde und bauten uns so ein Puzzel zusammen. Nun konnten die Arbeiter sehen, wie das Ganze aussehen soll. Dann machten wir uns an die Arbeit. Ich war erstaunt wie schnell die Arbeiter des APProjektes gelernt haben.

Den Solarstand konnten wir mit afrikanischen Hilfsmitteln innerhalb von einer Woche aufbauen. In die elektrischen Anlagen, habe ich dann zwei Leute eingewiesen. Danach gossen wir Fundamente für ein sechs Meter hohes Stahlgerüst, auf dem ein 10.000 Liter Tank platziert werden soll. Die Konstruktion habe ich mit unserem Vorarbeiter ausgearbeitet, Stahlträger bestellt, und alles in mühevoller Arbeit zusammengeschweißt. Vier Wochen später konnten wir dann den neuen Tank mit einem selbst gebauten Kran, auf die Plattform ziehen. Das alles mit „manpower“. Der nächste Schritt war dann, die neue Solarpumpe in das 80 Meter tiefe Bohrloch ein zu lassen. Zuvor hatten wir den Wasserstand mit Hilfe einer Schnur ausgemessen. Das nächste Problem war schon angesagt. Bei meinem Aufenthalt im Januar hatte ich die Bohrlöcher vermessen, allerdings war das zur Regenzeit. Es war genügend Wasser da. Nun stellte sich in der Trockenzeit heraus, dass der Wasserspiegel so tief gesunken war, dass es nicht ausreichte, den neuen Tank zu füllen. Also musste ein neuer Plan gemacht werden. Die Pumpe wurde wieder herausgezogen und ein neues tieferes Bohrloch wurde gebohrt. Ein Techniker aus der Stadt besuchte uns und hat uns mit einem speziellen Messgerät zeigen können, wo das neue Bohrloch entstehen soll. Termine mit der Bohrlochfirma folgten, Besprechungen, Preise aushandeln, usw. Eine Woche später sollte das Ganze nun losgehen.

In der Zwischenzeit haben wir den zweiten Solarstand im Garten des Priesters aufgebaut. Unser APBautrupp „Strom und Wasser“ , konnte das sehr selbständig. Bewundernswert, mit welcher Lernwilligkeit die Männer an die Sache gehen. Die Anlage läuft ohne Probleme und fördert pro Tag über 20.000 Liter Wasser. Ich bin stolz auf mein gutes Team und es macht mir Spaß zu sehen, wie alles voran geht. Ich habe den Männern für Ihre gute Arbeit eine Kuh versprochen. Diese Kuh, die nach vielen Schwierigkeiten nun in unserer Farm steht, ist aber eine Problemkuh. Um die Papiere für einen Kuhkauf zu regeln, muss man viel Zeit haben. Die Kuh besichtigen, den Preis aushandeln, zum Headman, um Erlaubnis zu fragen, zur Polizei, mit der Polizei zur Kuh, Papiere mit dem Headman fertigmachen und dann nach Lupane fahren, um alles abstempeln zu lassen. Danach gingen zwei unserer Arbeiter mit dem Tier 20 Km durch den Busch zu unserer Farm. Die Kuh wird dann in ein paar Wochen geschlachtet und wir werden ein kleines Fest mit den 55 Arbeitern, die uns geholfen haben, feiern.

Wir haben einen neuen Anhänger für den neuen Traktor gekauft. Nun müssen wir, bevor die Regenzeit beginnt, Riversand anfahren. Der nächste Schritt wird dann der Bau eines neuen großen Tanks sein. Einer der beiden Tanks ist schon sehr alt und an vielen Stellen undicht. Diese Arbeit, werden unsere Maurer tätigen. In der Zwischenzeit werden wir den nächsten Solarstand bauen und die Anlagen so schnell wie möglich mit Blitzschutz sichern. Am 24. September kam der erste Regen mit einem heftigen Gewitter. Wir müssen uns nun beeilen, denn bis der große Regen kommt, sollte alles fertig sein. Beeilung bedeutet aber hier nicht das gleiche wie in Europa. Dr. Schales, hat mir vor längerer Zeit einmal geschrieben" Gott hat den Europäern die Uhr gegeben und den Afrikanern die Zeit". Genauso ist das Leben hier. 

Meine Frau Petra hatte in den ersten vier Monaten alle Hände voll zu tun. Kleiderverteilung aus dem Container nach Plan. Die Kleidung wurde mit Namenslisten ausgeteilt. Eine gewaltige Aufgabe: alles sortieren, mit Namen versehen und allen das gleiche zu geben, damit keine Streitigkeiten entstehen. An den Wochenenden, haben wir dann gemeinsam die etwas weiter entfernten Krals (kleine Buschdörfer) mit Kleidung versorgt. In vielen Krals, leben nur noch Kinder in zerlumpter Kleidung. Oft sind die Eltern verstorben und die Kinder sind auf sich alleine angewiesen. HIV hat eine ganze Generation dahingerafft, zurück bleiben die Kinder.

Petra kümmert sich außerdem um die 700 Patenkinder des Afrikaprojektes von Dr. Schales. Mit Vusa der für dieses Projekt verantwortlich angestellt ist, fährt sie die Schulen ab, sieht nach den Kindern, und arbeitet mit Vusa weitere Pläne aus und berichtet dem Vorstand und den Patenprojektleitern im Saarland. Petra hat aus 400 Metern Stoff Bettlaken für 250 Betten genäht, Gardinenstoff mit schönen Mustern besorgt, und wird dadurch die Krankenstationen verschönern. Sie kümmert sich nach der Arbeit um die oft sehr Kranken, und teils schwer verbrannten kleinen Patienten. Sie versorgt die Kleinen mit Spielzeug und kann manche etwas aufmuntern.

Zur Lage im Land: Die Situation hat sich seit meinem letzten Aufenthalt verbessert. Ich denke aber durch die Umstellung der Währung in US$ und südafrikanischem Rand sind die eigentlichen Probleme nicht gelöst. Die Regale in den Supermärkten sind zwar mächtig gefüllt, aber die Preise sind so hoch, dass wir manchmal denken, wir wären in der Schweiz. Es trifft wieder einmal die Armen. Die Geschäftsleute bereichern sich und die armen Menschen tief im Busch sind genau so schlimm dran wie zuvor. Es ist sehr heiß geworden und wir kämpfen wieder mit tagelangen Stromausfällen. Die Strompfähle fallen auf der Strecke zu St. Luke’s um. Entweder durch Brandrodung oder durch Gewitter. Bis die Pfosten wieder aufgestellt sind, dauert es oft tagelang. Unser Dieselvorrat wird knapp und wir müssen haushalten. Das Telefon ist oft tot.

Gott sei Dank haben wir in den letzten Jahren mit Hilfe des Afrikaprojektes Solarinseln auf die einzelnen Häuser gebaut, sonst würden wir im Dunkeln sitzen. Eine gute Investition, vor allem auch für die vielen Patienten, die dadurch in der Nacht nicht im Dunkeln liegen müssen.

Wir hoffen, dass unsere Arbeit weiterhin so gute Fortschritte macht und senden euch einen lieben Gruß aus dem Hospital St. Luke`s in Simbabwe.

Frank und Petra Burger

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