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Afrikaprojekt Aktuell:

Sonntag 22. März 2020

Einschätzung der Situation in Simbabwe, im St. Luke’s-Hospital und in den Schulprojekten:

Der Förderverein Afrikaprojekt Dr. Schales e.V. und sein Partnerverein „Ubuntu-Schales-Trust“ ermöglichen alle Reserven, um den Menschen im St. Luke’s Hospital und in den 17 Partnerschulen zu helfen. Unsere Koordinatoren um Dr. Schales sind seit Tagen aktiv, um sich auch auf eine drohende Hungersnot vorzubereiten. Aus unserer Sicht steht Simbabwe schutzlos der Corona-Pandemie gegenüber. Die WHO meldet:
 „Afrika, bereitet euch auf das Schlimmste vor!“

Bisher ist in Simbabwe noch kein weit verbreitetes Bewusstsein für die Coronagefahr entwickelt worden. Von offizieller Seite gibt es wenig Aufklärung und die Bevölkerung informiert sich über soziale Netzwerke. Stand heute am 21.3. gibt es drei bestätige Coronafälle in Simbabwe – landesweit gibt es aber keine Testung! Einzelne Ärzte klären die Bevölkerung auf, warnend meldet sich der Ex-Senator und Freund des Afrikaprojektes David Coltart immer wieder öffentlich. Die Regierung zeigt sich passiv. Einen Tag nach dem Erlass, Zusammenkünfte von über 100 Personen zu vermeiden, begrüßt der Präsident tausende von Besuchern bei einer Großveranstaltung. Es gibt kein koordiniertes Informieren oder Organisieren im desolaten Gesundheitswesen Simbabwes. Desinfektionsmittel sind kaum vorhanden und landesweit gibt es nur wenige Intensivbetten.

Die Ausbreitung des Coronavirus ist durch Heimkehrer z.B. aus Südafrika und Touristen z.B. in Victoria Falls ermöglicht. Die ältere Generation ist in Simbabwe durch AIDS, Cholera und Hungersnöte kaum vorhanden und nur aus diesen Gründen nicht so sehr betroffen wie in Europa. Die Menschen in Simbabwe sind grundsätzlich durch Armut und Vorerkrankungen geschwächt und zählen damit in hohem Prozentsatz zu sogenannten Risikogruppen.

Der Vorsprung an Informationen über das Coronavirus wird zurzeit verspielt, weil kein koordiniertes Handeln bei Behörden möglich ist. Wenn in Deutschland Minister erklären, dass alle Waffen gegen Corona eingesetzt würden, dann ist dies in Simbabwe wirtschaftlich und im desolaten Gesundheitswesen kaum möglich. Es gibt keine Waffen.

Zurzeit kann nur Aufklärung und Information und Vermeidung von sozialen Kontakten helfen. Die Schulen schließen in den nächsten Tagen. Die Folgen sind nicht abzusehen, da die Schulen für die Kinder auch Versorgungsstationen waren. Unsere Mitarbeiter vor Ort, unsere Projektkoordinatoren in Krankenhaus und in den Schulen organisieren das zurzeit Notwendige und Mögliche. Der Förderverein Afrikaprojekt Dr. Schales e.V. wird wie in allen Krisen der letzten 20 Jahren alles unternehmen, um den Menschen zur Seite zu stehen.


Dr. Schales ist gesund, steht täglich mit uns in Kontakt und lebt weiterhin in seinem „Stonehouse“ auf dem Gelände des Krankenhauses. Er ist Ansprechpartner vor allem für die Armen und Kranken im Krankenhaus und im Land darum.

Oliver Schales, Vorsitzender AP, 21.3.2020