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Erfolgreiches
Infusionsprojekt im
St. Luke’s Hospital
genden eineinhalb Jahrzehnten seit der Gründung des Afrikapro- Die Krankenhausleitung führte daher eine Reihe von Maßnahmen
jektes verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage in Simbabwe, ein, mit deren Hilfe die Beschäftigten vor Ort gehalten und der
wodurch sich die finanzielle Lage der Regierung dramatisierte und Wissensverlust unterbunden werden sollte. Zu den Maßnahmen
Zuweisungen in die Bereiche Gesundheit und Bildung sanken. Die gehörten Lohnerhöhungen für Ärzte und weitere Beschäftigte, um
Arbeitslosigkeit stieg an und viele Firmen wurden geschlossen. den Unterschied zwischen dem Verdienst in den Städten und auf
Eine Vielzahl der Unterstützer, die mit der Unabhängigkeit im Jahr dem Land zu decken. Eine weitere Maßnahme ist die Förderung der
1980 gekommen waren, verließ das Land. Als wäre dies nicht Kinder der Beschäftigten und ihrer Schützlinge.
genug gewesen, gab es in den Erntezeiten der Jahre 2006/2007 und
2015/2016 kaum Niederschläge und in den Jahren 2016/2017 Landwirtschaftsprojekte
schließlich nicht endende Regengüsse. Diese führten zu starken Es wurde außerdem eine Reihe von Projekten unterstützt, welche
Überschwemmungen in einigen Gebieten und dem Verlust der die Selbstständigkeit und Autarkie des Krankenhauses während
Aussaat, wovon vor allem die ländlichen Bauern betroffen waren, genereller wirtschaftlicher Krisen und Engpässen im Land Simbab-
die in Subsistenzwirtschaft arbeiten und deren Überleben von ihrer we fördern sollte. Zu den Projekten zählten Landwirtschaftsprojek-
Ernte abhängt. Während all dieser Herausforderungen und Krisen te für den Anbau von Nutzpflanzen sowie Tierhaltung, zu welcher
hat das Afrikaprojekt stets eingegriffen, um die Situation im Kran- das Ziegenprojekt zählt, welches lebenswichtige Milch für unterer-
kenhaus, den Schulen und der Gemeinde zu verbessern. nährte Kinder auf der Kinderstation bietet. Das Agrarprojekt wurde
auch mechanisiert, indem ein Traktor beschafft wurde und das
Unterstützung des Krankenhauses Bewässerungssystem wieder in Betrieb genommen wurde.
Das St. Luke’s Krankenhaus war über die Jahre der größte Profiteur
der Unterstützung durch das Afrikaprojekt, und nahm circa 60 % Infusionsprojekt
der Förderung ein. Über 41 Projekte wurden in den Jahren von Als die Engpässe in der Versorgung des Krankenhauses ihren
2002 bis 2007 angenommen und umgesetzt. Diese reichten von der Höchststand erreichten, begann das Krankenhaus ein eigenes Pro-
Renovierung der Krankenstationen bis zur Einrichtung neuer Infra- jekt zur Herstellung von Infusionen für den Eigengebrauch. Das
strukturen, zum Beispiel den Wohnhäusern für die Beschäftigten Projekt wurde unterstützt von dem Infusion Produktion Centre in
(für Ärzte und Schwestern) sowie einer Leichenhalle. Moshi in Tansania, welches bis heute der wichtigste Zulieferer für
das Infusionsprojekt im Krankenhaus ist.
Das Krankenhaus hat wiederholt von der jährlichen finanziellen
Unterstützung durch das Afrikaprojekt profitiert, durch welche die Auch die verlässliche Versorgung mit Wasser und Energie stellte
Lücke zwischen den Ausgaben und der staatlichen Unterstützung das Krankenhaus vor erhebliche Herausforderungen. Daher wurden
geschlossen werden konnte. Das Budget wurde genutzt um Medi- einige wohlüberlegte Projekte zur Verbesserung der Situation
kamente, Patientenessen, Treibstoff sowie Instandhaltungsarbeiten umgesetzt. Hierzu zählten die Einrichtung eines Trinkwassernet-
zu gewährleisten. zes, Brunnenbau, der Bau eines größeren Trinkwasserspeichers und
die Verbesserung der Abwasserentsorgung. Des Weiteren wurden
Krankenwagen und Angestellte des Hospitals die elektrischen Anlagen überholt, ein Dieselnotgenerator aufge-
Da das Krankenhaus gezwungen war einen alten und unzuverlässi- stellt und eine Photovoltaikanlage installiert, welche Beleuchtung
gen Krankenwagen zu nutzen, wurden in den Jahren 2002 und 2005 und Kühlung speist.
zwei neue Krankenwagen gekauft, um den Patiententransport ins
Krankenhaus und das Zentralkrankenhaus in Bulawayo zu ermögli- Die Wäscherei des Krankenhauses, welche über lange Jahre hin-
chen. In den Folgejahren des Jahres 2000 kam es zu einer zuneh- weg verschmutzte Krankenhauswäsche auf unhygienische Weise
menden Abwanderung von Ärzten und Schwestern in die Städte, da säubern musste, wurde mit neuen und modernen Waschmaschinen
diese bessere Verdienstmöglichkeiten und Arbeitsumstände boten. ausgestattet. Der OP wurde außerdem mit einem neuen Autoklav
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