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Bericht der Saarbruecker Zeitung: (Von SZ-Redakteur Ralph Schäfer)

Dienstag 13. Juni 2006

Sie waren prima Botschafter Mit Fair Play viel bewirkt Von SZ-Redakteur Ralph SChäfer

Das äußerst unglückliche Aus in der Zwischenrunde ist vergessen, die Erinnerung an die Finalrunde in Potsdam wohl noch lange nicht: Die jungen Johanneums-Kicker waren nicht nur sportlich erfolgreich bei der Endrunde der Fair-Play-WM in Potsdam, sie haben sich auch als klasse Botschafter ihres Partnerlandes Simbabwe erwiesen. Was bleibt, ist die Erinnerung an eine tolle Aktion über Monate hinweg, an sinnvolle Hilfe, die sicher weitergehen wird und an ganz neue Erfahrungen. Man darf schon gespannt sein auf die nächste Aktion am Johanneum. Mit jeder Menge Eindrücken und Erfahrungen ist das ´Fair-Play-Fußball-Team` des Homburger Gymnasiums Johanneum von der Finalrunde der WM-Schulen aus Potsdam und Berlin zurückgekommen. Neben dem sportlichen Teil stand vor allem die Botschafter-Rolle für ihr Partnerland Simbabwe im Vordergrund des erlebnisreichen Aufenthalts Homburg-Potsdam. Sie sind um ein Riesen-Erlebnis reicher, waren nach Aussage von Organisator Oliver Schales mit Feuereifer und voller Interesse bei der Sache: Hinter dem ´Fair-Play-Fußballteam` der WM-Schule Johanneum liegt ein erfolgreicher Ausflug zur Finalrunde der WM-Schulen in Berlin und Potsdam (wir berichteten). Neben dem Sportlichen stand vor allem die Botschafter-Rolle für ihr Partnerland Simbabwe für die sechs Sechstklässler, drei Jungen und drei Mädchen, im Vordergrund. `Sportlich sind wir Meister der Herzen geworden`, erzählte Oliver Schales, einer der Betreuer und Organisatoren des WM-Schul-Projekts am Homburger Gymnasium Johanneum. Nach souveräner Vorrunde, drei Siege, kein Gegentor, kam in der Zwischenrunde nach Unentschieden gegen Malta wegen eines Elfmeters das höchst unglückliche Aus. ´Hier zeigte sich, dass der Fair-Play-Gedanke bei uns ganz wichtig war. Das Team war zuerst unheimlich frustriert nach dem Ausscheiden und wollte eigentlich Protest einlegen. Dann haben wir uns an den Fair-Play-Gedanken erinnert und nicht protestiert`, ist Johanneum-Lehrer Schales mächtig stolz auf seine vorbildliche Truppe. Es sei einfach klasse gewesen, wie sich das Team auch im Bundestag für alles interessiert habe, nicht nur fürs Kicken. Fair-Play-Weltmeister wurde übrigens das Team, das Angola repräsentierte, vom Bertold-Brecht-Sportgymnasium in Nürnberg. Laut Schales ein Favoritensieg. Zur Botschafter-Rolle gehörte für das Johanneum-Team unter anderem eine Führung durch den Bundestag auf Einladung der Homburger Bundesumwelt-Staatssekretärin Astrid Klug. Versteht sich von selbst, dass das Zebra ´Jonny Dube`, das Maskottchen der Johanneums-Afrika-Aktion, Einzug ins Parlament hielt. ´Die Kinder saßen in ihren Jonny-Dube-T-Shirts im SPD-Fraktionssaal hinter den Mikrofonen von Müntefering und Co`, erzählte Schales. Und im Rathaus in Potsdam informierten die Homburger dann über ihr Projekt auf eigens mitgebrachten Stellwänden. Aus Berlin gab es übrigens telefonischen Kontakt mit Simbabwe: ´Dort wurde entsprechend gejubelt über unsere Leistungen`, so Schales. ´Ein wunderbares Erlebnis war das Eröffnungsspiel der WM Deutschland gegen Costa Rica, das wir zusammen mit 10000 Fans auf einer Großbild-Leinwand auf dem Potsdamer Marktplatz gesehen haben. Die Stimmung dort war einfach toll.` Das galt auch für die Rückkehr auf dem Homburger Hauptbahnhof: ´Die Eltern waren da, jubelten und hatten Eis mitgebracht. Wir wurden empfangen wie die Herberger-Truppe nach dem Wunder von Bern`, schmunzelte Schales. Die Afrika-Aktion am Johanneum ist mit diesem Höhepunkt praktisch zu Ende: ´Beim Silentiums-Fest am Johanneum am 23. Juni wird das letzte Mal auf die Torwand geschossen. Dann löst die neue Peru-Aktion, also das Lama Lima, quasi den Jonny Dube ab`, kündigte Schales an. Die Patenschaft für das Zebra im Neunkircher Zoo bleibt bestehen. ´Ein wunderbares Erlebnis war das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft. Die Stimmung auf dem Potsdamer Marktplatz war einfach toll.`