Fahrradprojekt

Die meisten SchülerInnen im ländlichen Gebiet Zimbabwes haben jeden Tag eine weite Strecke zu bewältigen, um zu einer Schule zu gelangen.  Durchschnittlich laufen die Kinder 7 km täglich. Einige Kinder müssen jedoch mehr als 10 km laufen, kommen spät an und verpassen Unterricht. 

Durch die erfolgreichen Schulradelaktionen im Saarland, bei denen das Johanneum in Homburg in 2022 den 1. Platz und bundesweit Platz 3 belegte, entstand die Idee, ein Fahrradprojekt in unseren Partnerschulen ins Leben zu rufen und in 2023 mit der Schulradelaktion im Johanneum zu begleiten.

Der Gedanke wurde mit dem Ubuntu Trust Team und den Schulen beim Projektbesuch im Mai 2022 in Zimbabwe besprochen und ein Pilotprojekt in 2 Grundschulen beschlossen:

  • Ein Fahrradpool pro Schule für die Schüler mit einem Schulweg von 10 km und mehr.
  • Die Räder werden an die Schüler verliehen und bleiben Eigentum der Schule.
  • Jede Schule ist für die Wartung und Fahrbereitschaft der Räder selbst verantwortlich.
  • Fahrradmodell Buffalo Bike, robust und geländegängig
  • Die Fahrräder sind zur einfachen Identifikation farblich gekennzeichnet
  • Wartung der Fahrräder von Leuten vor Ort

die Auswahlkriterien für die Kinder waren u.a. aber nicht ausschließlich:

  • Check der Abwesenheitszeiten der SchülerInnen über einen Zeitraum vor dem Projektstart
  • Beobachten der Verspätungen zu Unterrichstbeginn
  • Häufigkeit Schulschwänzens
  • Ergebnisse der Klassenarbeiten

Im November 2022 fand in Daluka zunächst ein Workshop mit 3 Trainern für 44 Teilnehmer aller Partnerschulen (50/50 Anteil Lehrer und Gemeindemitglieder) mit Theorie, Wartung und praktischer Übung statt.

Nach einer erfolgreichen Pilotphase mit 20 Fahrrädern in den Schulen Daluka und Gandangula wurden Anfang März 2023 weitere 85 Fahrräder an alle anderen Partnerschulen übergeben.

Aus den Berichten über den Erfolg des Projekts in allen teilnehmenden Schulen ging 2024 hervor, dass es sich bei den folgenden Ergebnissen um allgemeine Projektergebnisse handelt:

Das Partnerschools Bicycle Project hat

  • die Fehlzeiten reduziert
  • die Pünktlichkeit der Schulen erhöht
  • die Leistungsergebnisse verbessert
  • die Eigenständigkeit der Schulen/Gemeinschaften bei der Durchführung des Projekts erhöht
  • nur geringfügige Verluste (nur 1) verzeichnet und alle Probleme bei der Fahrradwartung gelöst
  • Die Fahrräder konnten von einem bedürftigen Kind an ein anderes weitergegeben werden, jedes Mal, wenn  ein Begünstigter die Schule verlässt. - Von den 104 Fahrrädern in 15 Monaten haben bereits 160 Begünstigte profitiert.
  • Einbindung der Gemeinden in die Verwaltung des Fahrradprogramms, wodurch gute Beziehungen zwischen den Gemeinden und ihren Schulen gefördert werden.
  • Initiierung innovativer einkommensfördernder Projekte wie Tuck-Shops, kleine Schulabgaben usw. für einen Fonds zur Wartung und Reparatur der Fahrräder.

Der Bedarf weiterer Fahrräder in den Partnerschulen für mehr Kinder ist offensichtlich. In einem Bericht des Rural Community Empowerment Trust, der vom Koordinator für Matabeleland North erstellt wurde, heißt es, dass es im Jahr 2024, 43 Jahre nach der Unabhängigkeit, immer noch Gebiete gibt, in denen die Kinder „mehr als 30 km zur Schule laufen“. 

Dem Afrikaprojekt liegt ein entsprechender Antrag für eine Projekterweiterung vor, unser Ziel ist, dieses Projekt in 2025 weiterzuführen.

 

 

Gandangula Primary School Bicycle Report